Genossenschaften, Abriss der Geschichte

Selbsthilfe – Selbstverantwortung – Selbstverwaltung

Mitte des 19. Jahrhunderts entstehen die ersten Genossenschaften.
Sie sind ein Reflex auf die Auswüchse des Manchester-Kapitalismus, der mit der Industriealisierung die europäischen Gesellschaften umwälzt.
Allein der ungehemmten Kapitalverwertung verpflichtet, werden große Teile der Bevölkerung an den Rand des Existenzminimus gedrängt.
Hohe Kinder- und Frauensterblichkeit, Hungersnöte, Wohnungsnot, periodische Wirtschaftskrisen bedrohen die Existenz vieler Menschen.
In dieser historischen Situation entstehen unterschiedliche Ansätze, die sozialen Probleme anzugehen.
(Christliche Soziallehre, Gewerkschaftsbewegung, Sozialdemokratie, Unternehmerpersönlichkeiten mit sozialer Einstellung…)


In der Genossenschaftsliteratur wird auf zwei Persönlichkeiten (Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch) hingewiesen.
Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaften und insbesondere Darlehenskassenvereine (heute Volksbanken) entstehen.
Dann setzt eine umfassende Gründungswelle für neue Genossenschaften ein.
Mit der Verstädterung entstehen Wohnungsbau- und Konsumgenossenschaften.
Wohnungsbaugenossenschaften können als Vorläufer des „Sozialen Wohnungsbaus“ bezeichnet werden. Gerade heute hat die Frage nach bezahlbaren Wohnungen immer noch brennende Aktualität.
Das 1867 in Kraft getretene Genossenschaftsgesetz wird 1885 novelliert. Hiedrdurch entfällt die unbeschränkte Haftung der Mitglieder. Diese Maßnahme machte den Beitritt vieler „kleiner Leute“ möglich.
Der Genossenschaftssektor hat sich bis heute als stabiler Faktor etabliert.

Dazu einige aktuelle Zahlen:

2,2 Millionen Genossenschaftswohnungen (10% aller Mietwohnungen)
1.200 Kreditgenossenschaften (13,2% Marktanteil im Bankenbereich)
20 Millionen Genossenschaftsmitglieder (im Vergleich dazu gibt es nur 9,8 Millionen Aktionäre)

Fazit

Der Genossenschaftsgedanke ist weiterhin attraktiv.
Anstelle der der absoluten Profitmaximierung und Renditeverpflichtung tritt der Genossenschftszweck.
Es geht um die (wirtschaftliche) Förderung der Mitglieder.

Für die Wendland-Koop heißt das:
Stabile und faire Geschäftsbeziehungen mit unseren Mitgliedern auf der Erzeugerseite.
Preiswerte und qualitativ hochwertige Versorgung mit Bio-Produkten für unsere Mitglieder auf der Verbraucherseite.