Auf einer Konferenz der UNESCO in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba wurde am 30. November 2016 die Genossenschaftsidee in die „repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen. Neben derzeit mehr als 300 weiteren Kulturformen, gehört die genossenschaftliche Idee damit nun zum anerkannten und erhaltenswerten Kulturerbe der Menschheit.
Nominiert zur UNESCO-Aufnahme war die „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“.
Schon vor über 150 Jahren formulierte Friedrich-Wilhelm Raiffeisen die Grundidee „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“. Wirtschaftliches Handeln in Form einer Genossenschaft zu organisieren ist in Zeiten, in denen sich viele Menschen Gedanken um Grenzen von Wachstum und endliche Ressourcen machen, aktueller denn je. Keine andere Unternehmensform ist wie die Genossenschaft zwar gewinnorientiert, dabei aber nicht renditefixiert; basisdemokratisch organsiert und orientiert an sozialen Werten sowie ideellen Grundsätzen wie Solidarität, Ehrlichkeit, Verantwortung.
Das genossenschaftliche Prinzip findet sich überall auf der Welt wieder. Weltweit sind rund 800 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert. In Deutschland ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung Mitglied in einer der fast 8.000 Genossenschaften, Tendenz steigend